Taschendiebe sind in Rom ein Problem, wie in allen großen Touristenzielen. Wer vorbeugt, erspart sich viel Zeit und Ärger.
Nicht der Verlust von Geld und Wertsachen ist besonders ärgerlich, sondern der Verlust von Ausweispapieren und unwiederbringlichen Fotos und Erinnerungen. Nach der Anzeige bei der Staatspolizei oder den Carabinieri muss man sich Ersatzpapiere besorgen und eventuell die Weiterreise verschieben. Um dies zu vermeiden, gehen wir in diesem Leitfaden auf verschiedene Sicherheitsaspekte ein und geben Ihnen praktische Tipps, damit Sie die Wunder Roms sicher entdecken können.
Vorsichtsmaßnahmen
- Seien Sie wachsam: Belebte Straßen, überfüllte Sehenswürdigkeiten und öffentliche Verkehrsmittel bieten viele Gelegenheiten für Diebstahl und Betrug. Passen Sie auf und achten Sie auf Ihre Umgebung.
- Nehmen Sie keine Wertgegenstände mit: Tragen Sie nur das Nötigste wie etwas Geld, Ausweis und Kreditkarte bei sich und bewahren Sie alles andere an einem sicheren Ort auf. Tragen Sie keinen teuren Schmuck und fallen Sie nicht durch teure elektronische Geräte auf.
- Alles sicher aufbewahren: Tragen Sie Handtaschen und Geldbörsen eng am Körper, mit dem Reißverschluss oder Verschluss nach innen. Verwenden Sie einen Geldgürtel oder eine versteckte Tasche, um Wertsachen sicher unter der Kleidung zu verstauen. Umhängetaschen müssen stabil genug sein, um nicht abgerissen werden zu können.
- Vorsicht vor Ablenkungen: Wenn jemand mit einer Karte nach dem Weg fragt, Sie anrempelt oder Ihnen auf die Füße tritt, haben Sie es meist mit einer Bande von Taschendieben zu tun. Während Sie abgelenkt sind, werden Sie von einem anderen Bandenmitglied bestohlen.
- Benutzen Sie sichere Transportmittel: Benutzen Sie nur lizenzierte Taxis oder Fahrdienste. In öffentlichen Verkehrsmitteln wie der Metro und einigen Buslinien ist das Diebstahlrisiko hoch und besondere Vorsicht geboten. Bleiben Sie insbesondere in der U-Bahn nie an einer offenen Tür stehen, da Diebe Ihre Wertsachen entwenden und durch die sich schließende Tür verschwinden können.
- Bleiben Sie informiert: Informieren Sie sich im Voraus über Ihr Reiseziel, damit Sie unterwegs nicht mit Stadtplänen und Navigationsdiensten hantieren müssen. Merken Sie sich die Notrufnummer 112.
- Kaufen Sie Tickets im Voraus: Mit wenigen Ausnahmen können Sie Ihre Tickets im Voraus im Internet kaufen. So vermeiden Sie, in der Öffentlichkeit mit Geld und Kreditkarten herumzuhantieren und Dieben Hinweise auf den Aufbewahrungsort Ihrer Wertsachen zu geben.
Gefährliche Gegenden
Obwohl Rom im Allgemeinen eine sichere Stadt ist, gibt es einige Gegenden, die für eine höhere Kriminalitätsrate oder gezielte Betrügereien bekannt sind. Lassen Sie bei Ihrem Besuch Vorsicht walten:
- Bahnhof Termini: Als wichtigster Verkehrsknotenpunkt Roms ist der Bahnhof Termini stark frequentiert und ein bekannter Hotspot für Taschendiebstahl und andere Kleinkriminalität, insbesondere in überfüllten Bereichen und in der Nähe von Fahrkartenschaltern.
- Touristische Attraktionen: Der Platz vor dem Kolosseum, der Trevi-Brunnen und die Spanische Treppe ziehen große Menschenmengen an und sind daher ein beliebtes Ziel für Taschendiebe und Trickbetrüger. Seien Sie wachsam, lassen Sie sich nicht in Gespräche verwickeln, geben Sie niemandem die Hand und ziehen Sie nie Geld aus der Tasche.
- Öffentliche Verkehrsmittel: Die römische U-Bahn ist generell nicht sicher und sollte während der Hauptverkehrszeiten gemieden werden. An einigen Stationen gibt es oft mehr Taschendiebe als Fahrgäste. Berüchtigt sind auch die Buslinien 40 und 64, die vom Hauptbahnhof zum Petersdom fahren.
Taschendiebe
Waren es früher vor allem minderjährige Kinder, die in Rom als Taschendiebe auffielen, so sind es heute Menschen jeden Alters und jeder Nationalität. Die Taschendiebe sind daher so international wie die Besucher Roms und sehen oft wie Touristen aus.
Sie arbeiten fast immer in Banden und koordinieren sich über Mobiltelefone. Man erkennt sie daran, dass sie fast immer kleine Ohrhörer tragen. Frauen tragen oft eine Jacke oder einen Schal über dem Arm, Männer eine Landkarte oder eine Zeitung. Oft sind mehrere Banden gleichzeitig auf einem Platz oder einem Bahnsteig unterwegs.
Der Bandenchef oder die Bandenchefin, das kann auch eine elegant gekleidete Dame sein, sucht sich gut situierte Opfer aus und lässt das Rudel los.
Dies sind einige klassische Situationen, auf die Sie vorbereitet sein sollten:
- Taschendiebe in Bussen und Metro: Die Diebstähle finden häufig beim Einsteigen in die Metro statt. Ein Gruppenmitglied hält die Tür so lange offen, dass seine Kollegen durch die sich schließende Tür flüchten können. Ein sicheres Zeichen für die Anwesenheit von Taschendieben ist das Hupen des Fahrers.
- Taschendiebe auf der Straße: Sie nähern sich Ihnen mit Karten, stellen eine Frage oder eine Bitte, fragen, woher Sie kommen und halten Ihnen die Hand hin. Ignorieren Sie sie und gehen Sie weiter. Geben Sie niemandem die Hand! Lassen Sie sich nicht aufhalten und bleiben Sie nicht stehen!
- Taschendiebe im Gedränge: Seien Sie wachsam in überfüllten Bereichen, insbesondere bei Touristenattraktionen und Märkten, in Warteschlangen und an Fahrkartenautomaten. Bewahren Sie Mobiltelefon, Geld und Dokumente so auf, dass sie für Langfinger nicht zugänglich sind.
Bettler
Obwohl viele Bettler in Rom wirklich bedürftig sind, sollten sich Touristen vor aggressiven Bettlern und Betrügern in Acht nehmen. Oft werden sie von kriminellen Banden zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten auf die Straße geschickt.
Bettler knien oft in erbärmlichen Positionen mitten auf dem Bürgersteig. Ignorieren Sie sie am besten und gehen Sie weiter. Jede Interaktion kann unangenehme Folgen haben. Lassen Sie sich nicht anbetteln und kramen Sie nicht in Ihrem Portemonnaie. Hantieren Sie nie vor Fremden mit Geld.
Peinlich wird es, wenn Bettler anfangen, miteinander zu streiten. Das Video wurde am Ausgang des Petersdoms aufgenommen:
Betrüger
Betrüger sind oft Meister im Geschichtenerzählen. Sie erzählen vielleicht, dass sie ausgeraubt wurden und dringend Geld für eine Fahrkarte brauchen. Um Ihnen das Geschäft schmackhaft zu machen, bieten sie Ihnen eine angeblich wertvolle Uhr zu einem lächerlich niedrigen Preis an. Man lässt sich überreden, 50 oder 100 Euro zu bezahlen, nur um später festzustellen, dass die Uhr nicht mehr als 5 Euro wert ist.
Eine andere beliebte Masche ist die Behauptung, es handele sich um Konkursmasse oder nicht angenommene Ware. Man zeigt Ihnen angeblich hochwertige Hemden und Anzüge und lässt Sie den Preis bestimmen. Meist bieten Sie zu viel für das wertlose Zeug.
Betrügerisch ist auch der Schwarzhandel mit Eintrittskarten für Museen. Besonders für das Kolosseum und die Vatikanischen Museen gibt es einen schwunghaften Handel, um die Warteschlangen zu umgehen. Wir raten, diese Tickets unbedingt im Voraus über das Internet zu buchen.
Autodiebe
Wenn Sie in Rom ein Auto mieten oder mit dem eigenen Wagen unterwegs sind, sollten Sie so wenig wie möglich auffallen. Auf Hochglanz polierte Autos mit ausländischen Kennzeichen ziehen Diebe magisch an. Lassen Sie keine Wertsachen und Dokumente im Auto oder parken Sie in bewachten Parkhäusern.
Besonders beliebt bei Dieben sind Wohnmobile. In Rom werden immer wieder Camper gestohlen. Parken Sie Ihr Wohnmobil daher nicht unbeaufsichtigt und buchen Sie für Ihren Aufenthalt einen offiziellen Campingplatz. Steht ein Auto auf der Einkaufsliste von Dieben, wird es auch schon mal mit einem Abschleppwagen vom Parkplatz geholt.
In der Nacht
Unangenehm kann es nach Mitternacht in den Bahnhofsvierteln Termini und Tiburtina sowie im Vergnügungsviertel Trastevere werden. Häufig kommt es zu Streitereien und Schlägereien zwischen Betrunkenen.
Von nächtlichen Spaziergängen in Parks und Grünanlagen wie der Villa Borghese oder der Pineta Sacchetti raten wir ab. Die äußerste östliche Peripherie zwischen Via Nomentana und Via Tiburtina sowie außerhalb der Via Palmiro Togliatti ist nicht empfehlenswert.
Alleinreisende Frauen
Als Frau allein zu reisen kann eine aufregende und bereichernde Erfahrung sein, erfordert aber auch besondere Vorsicht und Planung. Zusätzlich zu unseren allgemeinen Sicherheitshinweisen sollten allein reisende Frauen besonders darauf achten, in welcher Gegend sie ihre Unterkunft wählen. Während das Zentrum von Rom im Allgemeinen sicher ist, sind andere Gegenden weniger empfehlenswert. Dazu gehören die Gegend um den Bahnhof Termini, Gebiete im Osten Roms sowie Gebiete außerhalb der Ringautobahn.
Bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann es zu unangenehmen Zwischenfällen kommen. Vor allem nachts sollte man für Fahrten außerhalb des Stadtzentrums ein Taxi nehmen.
Fazit
Rom bietet seinen Besuchern eine Fülle kultureller Erlebnisse und historischer Sehenswürdigkeiten, die man in aller Sicherheit genießen kann. Wenn Sie informiert, wachsam und vorbereitet sind, können Sie das Risiko, Opfer von Betrug, Taschendiebstahl oder anderen Straftaten zu werden, minimieren. Ob Sie sich in den belebten Straßen der Stadt bewegen oder die berühmten Sehenswürdigkeiten bewundern, denken Sie daran, Ihre Wertsachen sicher zu verwahren, vertrauen Sie Ihrem Instinkt und genießen Sie das, was Rom zu bieten hat.