Rom, das Zentrum der Christenheit, feiert 2025 ein Heiliges Jahr. Man nennt es auch Jubiläum oder Jubeljahr. Das Motto lautet “Pilger der Hoffnung”.
Im Jubiläumsjahr lädt die Kirche zu einer Wallfahrt nach Rom ein. Die Pilger sollen ihre Batterien aufladen und mit einer intensiven Erfahrung von Gnade und Hoffnung in die Zukunft aufbrechen.
Ein zentrales Element des Jubeljahres ist der Ablass, die grenzenlose Vergebung Gottes. Der bußfertige Pilger erlangt den Ablass durch seine Wallfahrt und das Durchschreiten der Heiligen Pforte.
Wo sich die Heilige Pforte (Porta Santa) befindet
Die bekannteste Porta Santa befindet sich im Petersdom. Sie ist die erste Tür in der Vorhalle auf der rechten Seite und sie wird im Heiligen Jahr von Millionen von Pilgern durchschritten. Sie ist nur in Heiligen Jahren geöffnet und in Jubeljahren betritt man durch sie den Petersdom. Heilige Pforten gibt es auch in den drei anderen römischen Papstbasiliken St. Paul, St. Johann und Santa Maria Maggiore. Pilger, denen die Warteschlangen am Petersdom zu lang sind, können eine dieser drei Basiliken wählen, um die Heilige Pforte zu durchschreiten.
Im Gegensatz zu anderen Jubeljahren wird es 2025 keine weiteren Heiligen Pforten geben, mit Ausnahme einer Pforte in einem römischen Gefängnis.
Pilgerzentren
Die wichtigste Anlaufstelle für deutschsprachige Pilger ist das Pilgerzentrum Rom in der Via del Banco di Santo Spirito 56, zwischen Engelsbrücke und Corso Vittorio Emanuele. Eine weitere Anlaufstelle ist die deutsche Pfarrkirche Santa Maria dell’Anima hinter der Piazza Navona.
Auch der Vatikan hat für das Jubiläumsjahr ein Pilgerzentrum in der Via della Conciliazione 7 eröffnet, etwa 500 Meter vom Petersplatz entfernt. Es ist eine Informationsstelle für alle Fragen der Pilger. Es ist als Treffpunkt gedacht und bietet neben allgemeinen Informationen auch die Möglichkeit, sich für kirchliche Veranstaltungen anzumelden.
Die Pilgerkarte
Mit der Registrierung auf der Jubiläumswebsite erhält man die Möglichkeit, sich für die Veranstaltungen des Jubiläums anzumelden. Nach der Registrierung erhält man einen QR-Code, mit dem man die Angebote der Pilgerkarte verwalten kann.
Für die meisten Veranstaltungen sind zusätzlich Einladungskarten erforderlich, die bei der Präfektur des Päpstlichen Hauses beantragt werden können.
Das Testimonium
Das Testimonium ist im Pilgerzentrum erhältlich und bestätigt, dass der Pilger mindestens 100 Kilometer zu Fuß oder 200 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt hat. Die historischen Pilgerwege nach Rom werden unter dem Oberbegriff Via Francigena zusammengefasst. Auf der Website der Via Francigena findet man alle weiteren Informationen zum Pilgerweg.
Die Kirchen des Jubiläums
Von den über 900 Kirchen in Rom wurden 12 als Treffpunkte für die Pilger ausgewählt. Hier gibt es geistliche Unterweisung und Betreuung in verschiedenen Sprachen, aber auch die Möglichkeit, einfach zur Ruhe zu kommen. Die meisten Kirchen liegen im Stadtzentrum. Außerhalb liegt das Heiligtum der Madonna der Göttlichen Liebe (Divino Amore), das mit der Buslinie 218 zu erreichen ist. Die Liste der Kirchen finden Sie auf unserer interaktiven Karte.
Die Wallfahrt der Sieben Kirchen
Die Tradition der Sieben-Kirchen-Wallfahrt geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Der Pilgerweg beginnt am Petersdom und endet an der Basilika Santa Maria Maggiore. Auf dem knapp 20 Kilometer langen Weg besucht man Sankt Paul vor den Mauern, Sankt Sebastian mit den gleichnamigen Katakomben an der Appia Antica, Sankt Johann, Santa Croce in Gerusalemme und Sankt Laurentius beim Monumentalfriedhof Verano.
Der größte Teil der Strecke kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Vom Petersdom nach St. Paul fährt die Buslinie 23. Die 4 Kilometer von St. Paul nach St. Sebastian legt man zu Fuß zurück. Von dort geht man durch den Park der Calixtus-Katakomben zur Haltestelle Quo Vadis und nimmt dort den Bus 218 zur Basilika St. Johann. Von St. Johann fährt die Straßenbahnlinie 3 zu den Basiliken Santa Croce in Gerusalemme und St. Lorenz. Für das letzte Stück bis zur Basilika Santa Maria Maggiore fährt man mit der Straßenbahnlinie 3 zurück und steigt in San Giovanni oder besser noch an der Kreuzung mit der Via Merulana in die Buslinien 16, 85 oder 87 um. Auch zu Fuß ist es nicht weit von San Giovanni über die Via Merulana nach Santa Maria Maggiore. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel über den 7-Kirchen-Pilgerweg.
Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums 2025
Während des Heiligen Jahres finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Details zu den Veranstaltungen finden Sie in unseren Informationen zu den einzelnen Monaten.
Beginn und Ende des Heiligen Jahres 2025
Das Jubeljahr 2025 beginnt mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom durch Papst Franziskus am 24. Dezember 2024 und endet mit deren Schließung am 6. Januar 2026. Weitere Heilige Pforten werden in den Papstbasiliken Roms geöffnet, und zwar am 29. Dezember 2024 in der Basilika Sankt Johann im Lateran, am 1. Januar 2025 in der Basilika Santa Maria Maggiore und am 5. Januar in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Diese Heiligen Pforten werden am 28. Dezember 2025 wieder geschlossen.
Das nächste Heilige Jahr
Während die ordentlichen Heiligen Jahre alle 25 Jahre stattfinden, soll das Jahr 2025 auch das außerordentliche Jubiläum im Jahr 2033 vorbereiten, das im Zeichen der Erlösung durch das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi vor 2000 Jahren stehen wird.
Historische Wurzeln des Heiligen Jahres
Die Tradition des Heiligen Jahres reicht bis ins Jahr 1300 zurück, als Papst Bonifatius VIII. das erste Jubeljahr ausrief. Ursprünglich sollte es nur einmal pro Jahrhundert stattfinden, doch schon bald wurde die Frequenz auf 25 Jahre erhöht, um mehr Generationen die Teilnahme zu ermöglichen. Das Jubiläum bietet Gläubigen besondere Gelegenheiten für Buße, Gebet und Ablass, indem sie die wichtigsten Kirchen Roms besuchen.