Eines der bekanntesten Wahrzeichens Roms ist die Spanische Treppe. Dieses Meisterwerk des römischen Barock müssen Sie gesehen und auf einem Foto verewigt haben.
Oben waren die Franzosen, unten die Spanier. Dazwischen der steile Abhang des Pincio-Hügels. Der Französisch-Spanische Krieg des 17. Jh. war vorbei und die Zeit war reif für eine Treppe, mit der man den Frieden feiern konnte.
Der Spanische Platz
Der Spanische Platz in Rom hat eine herausragende Bedeutung für die Römer.
Hier befindet sich die Spanische Botschaft beim Heiligen Stuhl. Zur Zeit des Kirchenstaates war hier das Zentrum der spanischen Diplomatie in Rom und der Spanische Platz war extraterritorial. Wer von den Gendarmen des Kirchenstaates gesucht wurde, flüchtete auf diesen Platz und bat um Asyl. Heute steht der Name der Piazza di Spagna für luxuriöses Shopping in Rom.
Vor der Botschaft steht die Säule der unbefleckten Maria. An ihrem Festtag, dem 8. Dezember, zieht heutzutage die Musikkapelle der Gendarmerie des Vatikans vor der Botschaft auf und die Spanischen Granden nehmen die Ehrbezeugung entgegen. Am Nachmittag kommt der Papst zur Mariensäule, um ihr die Ehre zu erweisen.
Die Spanische Treppe
Wenn man die Treppe betrachtet, wird man sofort von ihrem einzigartigen Stil und ihrer beeindruckenden Größe fasziniert. Die Spanische Treppe besteht aus Travertin, einem römischen Kalkstein, der der Treppe ihre charakteristische helle Farbe verleiht.
Die Höhendifferenz zwischen der Piazza di Spagna und dem Vorplatz der Kirche Trinità dei Monti beträgt 23 Meter. Der Hang wird dabei zunehmend steiler. Das Problem wurde großartig gelöst, indem die Treppe in 11 Abschnitte mit insgesamt 136 Stufen aufgeteilt wurde. Die Treppe ist dabei serpentinenartig angelegt und verlängert damit die Strecke, um den Höhenunterschied bequem und mit geringen Steigungen zu überwinden. Drei Terrassen erlauben es, sich auszuruhen und den herrlichen Ausblick über die Via dei Condotti bis zum Tiber zu genießen.
Die Treppe mit ihren langen Perspektiven und Kulissen ist ein großartiges Beispiel des römischen Barocks. Die edle Kulisse eignet sich hervorragend für pompöse Modenschauen. Am frühen Morgen können Sie hier Hochzeitspaare beim Fotoshooting entdecken.
Warum die Treppe so heißt
Die Spanische Treppe in Rom heißt eigentlich Scalinata di Trinità dei Monti. Es ist die Treppe, die zur französischen Kirche Trinità dei Monti führt. Trotzdem wird sie in den meisten Sprachen Spanische Treppe genannt. Immerhin ist die Treppe am Spanischen Platz und der Name lässt sich leichter merken. Mit Spanien hat die Treppe nichts zu tun. Sie wurde vom römischen Architekten Francesco De Sanctis gebaut und von Franzosen finanziert.
Praktische Tipps
Die Spanische Treppe ist ein außerordentlich eindrucksvolles Fotomotiv. Die Sonne geht auf dem Pincio hinter der Treppe auf. Am Nachmittag liegt die Treppe im vollen Sonnenlicht.
Wir empfehlen, die Treppe im Rahmen eines Spaziergangs durch das römische Stadtzentrum zu besuchen. Nach dem Aufstieg über die Treppe gehen Sie links weiter zum Pincio mit seinen Aussichtspunkten über die Piazza del Popolo und zur Villa Borghese.
Vermeiden Sie Verschmutzungen der Treppe! Unbeliebt machen Sie sich bei Ihren Mitmenschen, wenn Sie auf der Treppe rauchen. Essen, Trinken und sich zu setzen ist verboten!
Bei der Piazza di Spagna gibt es die Metrostation Spagna der Linie A. Durch einen Fußgängertunnel ist die Parkgarage der Villa Borghese leicht zu erreichen.
Die Fontana della Barcaccia
Der Brunnen der Barcaccia war der erste Brunnen in Rom in Form einer Skulptur. Vorher bestanden die Wannen aus einfachen geometrischen Formen. Den Auftrag erhielt Pietro Bernini, Vater des bekannteren Gian Lorenzo, von Papst Urban VIII Barberini im Jahr 1626 und der Brunnen wurde drei Jahre später fertiggestellt. Der Brunnen ist also fast 100 Jahre älter als die Spanische Treppe.
Da der Wasserdruck an dieser Stelle niedrig ist, musste Bernini einen niedrigen Brunnen bauen und so entstand die Barke, die in einem zweiten Becken unter dem Straßenniveau schwimmt. Im Jahr 1598 war hier bei einem Tiberhochwasser ein Kahn angespült worden. Daher kam vielleicht die Idee zur Gestaltung des Brunnens. Der Brunnen trägt das Papstwappen mit den Bienen aus dem Familienwappen der Barberini. Im Jahr 1640 gab Urban VIII übrigens an Gian Lorenzo Bernini den Auftrag für den Trevi-Brunnen. Der wurde aber wegen der schwierigen Finanzierung erst im Jahr 1744 fertig. Die Wasserversorgung der Brunnen auf dem Marsfeld erfolgt durch das Aquädukt Aqua Virgo, dessen Geschichte auf dem Trevi Brunnen dargestellt ist.
Geschichte
Ein steiler Hügel trennte den Spanischen Platz von der auf dem Pincio liegenden französischen Kirche und dem Konvent Trinità dei Monti und die Franzosen wünschten sich einen bequemen und repräsentativen Weg zur Kirche. Nach dem Ende des Französisch-Spanischen Kriegs 1659 war die Zeit reif für das Projekt. Aber es dauerte bis 1721 bis das Projekt des Architekten Francesco De Sanctis ausgewählt wurde und er von Papst Innozenz XIII mit der Ausführung beauftragt wurde. Zuvor gab es zahlreiche Verwicklungen um das Projekt. Die Stiftung des 1660 verstorbenen französischen Diplomaten Etienne Gueffier für das Projekt wurde von seinen Erben angefochten. Und die Päpste konnten sich mit dem Sonnenkönig Ludwig XIV, der 1715 verstarb, nicht über die Gestaltung der Treppe einigen. Während Ludwig auf der Oberseite ein Reiterstandbild von sich aufstellen lassen wollte, einigte man sich endlich darauf, auf der Unterseite vier Kugeln aufzustellen, von denen die zwei äußeren die französischen Lilien zeigen und die zwei inneren den im Wappen von Innozenz XIII enthaltenen Adler. Zum Jubiläum 1725 wurde die Treppe von Benedikt XIII eingeweiht. Im Jahr 1789 wurde der Obelisk vor der Kirche Trinità dei Monti aufgestellt.
Die letzte große Restaurierung der Treppe erfolgte mit Hilfe von Bulgari in den Jahren 2015-16. Die Reinigung der Treppe war äußerst aufwändig. Man hatte es mit allen möglichen Arten von Flecken zu tun: Kaugummis, Zigaretten, Ketchup, Mayonnaise, Tomaten, Mozzarella, Cola, Bier, auf der Treppe war so ziemlich alles zu finden. Seitdem ist es verboten, auf der Treppe zu essen, zu trinken und sich zu setzen. Es drohen hohe Strafen und auch die Ausweisung aus der Stadt.