Mit dem Auto in Rom

Mutig? Mit dem Auto in Rom · Ein kleiner Überlebensratgeber

Mit dem Auto in Rom fahren kann durchaus ein Abenteuer sein. Wie Sie schadlos mit dem Auto nach Rom und durch den römischen Verkehr kommen, erfahren Sie hier.

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Reflektionen über das Auto in Rom

Die ersten bekannten Verkehrsbeschränkungen in Rom hat Julius Cäsar im Jahr 45 vor Christus angeordnet. Dazu gehörten schon damals Einbahnstraßen und Fahrverbote.

Der römische Autoverkehr ist berühmt-berüchtigt. Mit 710 Autos pro tausend Einwohnern liegt Rom vor Luxemburg mit 659 Autos. Zum Vergleich, in Dortmund sind es 410 Autos pro tausend Einwohner, in München 350 und in Berlin 289.

Ob die Römer so viele Autos haben, weil der öffentliche Nahverkehr nicht gut funktioniert oder ob der öffentliche Nahverkehr nicht funktioniert, weil es so viele Autos gibt, ist nicht leicht zu beantworten.

Im Prinzip gilt, wenn Sie auf dem Jahrmarkt aus dem Autoscooter unbeschadet wieder rauskommen, sollte Ihnen das auch im römischen Verkehr gelingen.

Regeln im römischen Verkehr

Hier einige Grundregeln:

  1. Sie müssen in jeder Situation vor einem unerwarteten Hindernis anhalten können
  2. Absolute Vorfahrt haben stark beschädigte und verbeulte Autos
  3. Vorfahrt hat, wer als erster an der Kreuzung ist
  4. Ampeln geben prinzipiell nur eine Empfehlung, einige Fahrer bremsen auch bei grün und andere brettern noch bei rot durch. Viele Fahrer sind auch farbenblind und warten bei grün, bis die anderen losfahren oder einer von hinten hupt.
  5. Bemalungen der Fahrbahn wie Fahrspuren, Zebrastreifen und ähnliches dienen in erster Linie der Dekoration.

Vorsicht vor autofahrenden Rentnern! Möglicherweise sehen sie nicht mehr gut und fahren sehr langsam oder bremsen unerwartet.

Die Ampelphasen sind in der Regel sehr lang, auch die Gelbphase.

Zebrastreifen

Zebrastreifen befinden sich in Rom im Regelfall nicht an der Kreuzung, sondern hinter der Kreuzung.

Parken in Rom
Innovatives Parken in Rom

Der Grund hierfür liegt in der italienischen Straßenverkehrsordnung. Im Ergebnis gehen einige Fußgänger auf den Zebrastreifen über die Straße, andere nehmen den direkten Weg über die Kreuzung. Fußgänger überqueren die Straße auch gerne an Bushaltestellen vor dem stehenden Bus.

Römische Autofahrer halten vor Zebrastreifen in der Regel nur, wenn sie unbedingt müssen. Auch wenn Fußgänger schon auf der Straße sind, werden sie versuchen, noch schnell an ihnen vorbeizufahren. Es empfiehlt sich daher, die Straße nur zu überqueren, wenn man ganz klar erkennen kann, dass das nächste herannahende Auto anhalten wird.

Mit dem Auto ins Stadtzentrum

Prinzipiell ist von einer Fahrt mit dem Auto ins Zentrum abzuraten. Allerdings ist es auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ganz einfach. Falls Sie das Auto länger stehen lassen wollen, suchen Sie sich eine bewachte Garage.

Parken im Zentrum

Eine große Parkgarage findet man bei der Villa Borghese auf der Via del Muro Torto. Von dieser Garage hat man direkten Zugang zur Via Veneto sowie zum Stadtzentrum und zur Metrostation Spagna.

Parking Gianicolo
Einfahrt zum Parking Gianicolo

Eine zweite große Garage befindet sich in der Nähe des Petersdoms und des Kinderkrankenhauses Bambino Gesù auf der Via del Gianicolo.

Im übrigen gilt: weiß markierte Parkplätze sind kostenfrei, blau markierte Parkplätze sind kostenpflichtig.

Halten Sie sich fern von allen anderen Bodenmarkierungen, insbesondere von Behindertenparkplätzen. Das Risiko ist hoch, dass Ihr Auto abgeschleppt oder mit einer Parkkralle versehen wird und Sie es kompliziert wieder auslösen müssen.

Rom Parkautomat

Die blau markierten Parkplätze können Sie an den Parkautomaten zahlen.

In der Regel können Sie beim Automaten das Autokennzeichen eingeben und brauchen dann nicht den Parkschein hinter die Windschutzscheibe zu legen. Wenn Sie das Kennzeichen nicht angeben wollen, können Sie beim Automaten drei beliebige Zahlen oder Buchstaben eingeben, müssen den Parkschein dann aber im Auto ausstellen.

Es gibt auch einige Apps, mit denen man den Parkplatz zahlen kann, aber im Regelfall lohnt sich der Aufwand für Installation und Registrierung nicht.

Die Zonen mit Zufahrtsbeschränkung

ZTL Roma

Es gibt einige Zonen in der Stadt, für die es zu bestimmten Tageszeiten eine besondere Zufahrtsgenehmigung benötigt. Einige Zonen sind in der Nacht aktiv, andere tagsüber.

Die Zonen heißen ZTL – zona a traffico limitato – Zone mit limitiertem Verkehr.
Die Zonen sind videoüberwacht und bei der Einfahrt findet man eine LED-Anzeige mit der Information:
Varco attivo oder ZTL attiva – Kontrolle aktiv, Einfahrt nur mit Genehmigung
Varco non attivo oder ZTL non attiva – Kontrolle nicht aktiv, Sie können hineinfahren.

Anreise

Es ist eine ziemlich lange Reise über die Alpen und durch den Appenin mit dem Auto. Es lohnt sich daher zumeist nur, wenn Rom nur eines von mehreren Zielen auf einer Italienreise ist oder wenn Sie viele Mitfahrer haben.

Verkehrsregeln in Italien

In Italien gilt generell eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf den Autobahnen, 90 km/h außerorts – wenn nicht anders angegeben – und 50 km/h innerorts.
Weitere Informationen zu den Bestimmungen in Italien finden Sie auf der Webseite des italienischen Automobilclubs.

Verkehrskontrollen

Es ist empfehlenswert, sich an die Regeln zu halten, da Sie hohe Strafen und den Führerscheinentzug riskieren. Die Strafen in Italien sind sehr hoch. Es sind oft mehrere hundert oder sogar über tausend Euro.

Wenn Sie mit einem ausländischen Kennzeichen angehalten werden, müssen Sie die Strafe sofort bezahlen. Ansonsten riskieren Sie, dass das Fahrzeug bis zur Bezahlung in ein kostenpflichtiges Depot überführt wird.

Geschwindigkeitskontrollen

Vor Radaranlagen müssen in Italien immer Warntafeln stehen, aber da es viele Warntafeln ohne Radar gibt, hilft das auch nicht unbedingt weiter.

Bei mobilen Radarkontrollen in Rom steht die Polizei zumeist mit Blaulicht vor dem Radar. Sie sind aber nicht immer zu erkennen.

Der Tutor

Autobahn Tutor Italien Geschwindigkeitskontrolle

Auf einigen Autobahnstrecken befindet sich ein System zur Geschwindigkeitskontrolle, das die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen zwei Meßstellen ermittelt. Das System liest die Kennzeichen und durch die gemessene Fahrtzeit zwischen zwei Kontrollpunkten ergibt sich die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit. Das System ist jedoch nur zeitweise aktiv. In der Regel wird eine Information „Tutor attivo“ geschaltet, wenn der Tutor eingeschaltet ist.

Führerscheinentzug

Je nach der Schwere der festgestellten Übertretung zieht die Polizei den Führerschein sofort ein. Das ist sehr unangenehm, da der Führerschein an die Behörde Ihres Heimatlands übersandt. Die Prozedur dauert mehrere Monate. Außerdem führen die italienischen Behörden ein Punkteregister. Beim Überschreiten eines bestimmten Punktestands sprechen die italienischen Behörden ein Fahrverbot von bis zu einem Jahr aus.

Dies sind die wichtigesten Fälle, in denen der Führerschein entzogen wird:

  • Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit von mehr als 40 km/h
  • Benutzung des Mobiltelefons während der Fahrt
  • Fahren unter Einfluss von Alkohol oder Drogen
  • Unfälle mit verletzten Personen
  • Fahrerflucht bei Unfällen mit verletzten Personen
  • Unterlassene Hilfeleistung

Fahren unter Alkoholeinfluss oder Drogen

In Italien schmeckt der Wein zum Essen besonders gut. Und auch ein Digestivo nach dem Essen, wie der allseits beliebte Limoncello, ein Amaro oder eine Grappa, gehört oft dazu.

Wenn Sie noch Auto fahren wollen, sollten Sie Maß halten.

Dies sind die Regeln für Alkohol am Steuer in Italien:

Für Fahranfänger in den ersten drei Jahren und Personen bis zum Alter von 21 Jahren gilt die 0 Promille Grenze.

Im Übrigen gilt ein Grenzwert von 0,5 Promille. Darüber gibt es eine hohe Geldstrafe. Ab 1,5 Promille wird der Führerschein entzogen.

Das Fahren unter Einfluss von Psychopharmaka oder Drogen kann zu einer Geldstrafe von bis zu 6.000 Euro und einer Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr führen.

Das Autobahnnetz

Das Autobahnnetz ist zum größten Teil mautpflichtig und wird von privaten Gesellschaften in Konzession betrieben.

In der Region Latium ist die Ringautobahn von Rom (G.R.A. = Grande Raccordo Anulare) mautfrei sowie die Autobahn von Rom zum Flughafen Fiumicino und das Autobahnteilstück der A24 von der „Tangenziale“ bis zum GRA.

Auf Ihrer Fahrt können Sie aktuelle Verkehrsberichte durch die App „MyWay“ erhalten, die von der Autobahngesellschaft Autostrade per l’Italia kostenfrei angeboten wird.

Mutig? Mit dem Auto in Rom · Ein kleiner Überlebensratgeber 1
Mutig? Mit dem Auto in Rom · Ein kleiner Überlebensratgeber 2
Mutig? Mit dem Auto in Rom · Ein kleiner Überlebensratgeber 3

Die Mautstellen

Die meisten italienischen Autobahnen sind mautpflichtig. So sind für die rund 715 km vom Brenner nach Rom mehr als 50€ fällig.

Sie sollten sich daher gut überlegen, ob es sich lohnt, mit dem Auto nach Rom zu fahren.
An den Mautstellen finden Sie Fahrtspuren für Telepass, Kreditkartenzahlung und Barzahlung.

Telepass ist ein System mit einem Sender im Fahrzeug, das die monatliche Abrechnung der Autobahngebühren ermöglicht.

Der Telepass hat insbesondere bei der Ausfahrt von der Autobahn eigene Fahrtspuren, die Sie ohne Telepass nicht benutzen dürfen. Zumeist sind die Fahrtspuren mit Schranken gesichert, die Sie an der Weiterfahrt hindern. Wenn Sie durchgelassen werden, zum Beispiel weil sich hinter Ihnen eine Schlange gebildet hat, müssen Sie die Maut anschliessend an einem Informationspunkt „Punto blu“ der Autobahngesellschaft bezahlen. Ansonsten beauftragt die Autobahngesellschaft ein Inkassobüro, das Ihnen eine gesalzene Rechnung nach Hause schickt.

Ohne Telepass erhalten Sie bei der Einfahrt zur Autobahn ein Ticket, das Sie bei der Ausfahrt entweder bei den Spuren für Barzahlung oder bei den Automaten für Kreditkartenzahlung einlösen können.

GRA – Grande Raccordo Anulare

Die dreispurige Ringautobahn führt mit den innen liegenden Fahrspuren (carreggiata interna) im Uhrzeigersinn um die Stadt und mit den außen liegenden Fahrspuren (carregiata esterna) gegen den Uhrzeigersinn.

Da der GRA zu bestimmten Tageszeiten stark überlastet sein kann, sollte man auf jeden Fall die aktuellen Verkehrsberichte prüfen und die Fahrtroute darauf einstellen. Teilweise gibt es lange Staus und der Raccordo wird zum größten Parkplatz Roms.

Wenn Sie in die Stadt fahren wollen, sollten Sie die Stoßzeiten vermeiden, morgens etwa zwischen 7:30 und 9:30, nachmittags so zwischen 16:30 und 18:30.

Die Konsularstraßen

Diese Straßen führten im antiken Rom zumeist ins ferne Reich und dienten dem Militär, dem Warenverkehr und der reisenden Zivilbevölkerung. Einige Straßen sind noch heute in Gebrauch, und zwar

Via Aurelia vom Gianicolo in nordwestlicher Richtung am Meer entlang nach Pisa und nach Ligurien

Via Cassia vom Norden Roms nach Florenz

Via Flaminia vom Norden Roms nach Rimini

Via Salaria vom Norden Roms nach San Benedetto del Tronto. Wie der Name sagt, handelt es sich um eine alte Salzstraße.

Via Tiburtina vom Hauptbahnhof Termini nach Pescara

Via Appia die „Königin der Straßen“ von der Porta San Sebastiano nach Brindisi – das Teilstück vom Mausoleum der Cecilia Metella bis zum GRA ist nur beschränkt befahrbar

Via Ostiense ans Meer nach Ostia und zu den alten Hafenanlagen (Ostia Antica und Lago di Traiano)

Sonstige Straßen

Zu den Weindörfern Frascati und Grottaferrata führen die Via Tuscolana und die Via Anagnina. Von dort könnt Ihr nach Castel Gandolfo weiterfahren.

Ebenfalls nach Castel Gandolfo und weiter nach Süden bringt Sie die Via Appia. Da diese Straße sehr überlastet ist und auf gewundenen Pfaden durch Dörfer und Städte führt, ist sie heutzutage nicht mehr als Fernverbindung geeignet.

Die vierspurige Via Pontina bringt Sie vom römischen Süden aus nach Latina und weiter in den Süden zum Circeo und nach Gaeta. Odysseus blieb dort damals bei der Zauberin Zirze für ein Jahr.

Die ebenfalls vierspurige Via Cristoforo Colombo bringt Sie von den Thermen des Caracalla nach Ostia.

Weitere Ausfallstraßen wie Via Laurentina, Via Ardeatina, Via Casilina, Via Prenestina und Via Nomentana sind teilweise schlecht ausgebaut und nur von lokaler Bedeutung.

Autopanne

Wenn Sie bei der Fahrt mit dem Auto nach Rom eine Panne haben sollten und das Auto abgeschleppt werden muss, müssen Sie die von Ihrem Versicherer, Autohersteller oder Vermieter angegebene Telefonnummer anrufen. Nur wenn Sie diese Nummer anrufen, geniessen Sie Versicherungsschutz! Ansonsten können Sie den italienischen Automobilclub direkt um Hilfe bitten unter der für ausländische Telefone kostenfreien Nummer 800 116 800. Das Abschleppen und jede weitere Leistung sind dann jedoch zu bezahlen.

Im Fall eines Unfalls

Die Gemeinde Rom betreibt ein durchgehend erreichbares Callcenter unter der Nummer 060606. Unter dieser Nummer sollte man einen Gesprächspartner finden, der einen versteht. Je nach Konfiguration Ihres Telefons müssen Sie wahrscheinlich +39 060606 wählen.

Leider kann es sehr lange Dauern, bis die Gemeindepolizei erscheint, um einen Unfall aufzunehmen. Bei kleineren Unfällen muss man eventuell selber den Vorfall dokumentieren und die Daten mit dem Unfallgegner austauschen. Informieren Sie sich bei Ihrer Versicherung, wie Sie vorgehen sollen.

Insbesondere Autovermieter bestehen oft darauf, dass ein Unfall von der Polizei aufgenommen wird.

Trickbetrüger

Manchmal kann es passieren, dass ein Fußgänger Ihr Auto anrempelt oder dass jemand einen Haken aus einem Auto oder vom Motorrad heraushält und Ihren Spiegel oder den Lack beschädigt. Man wird versuchen, Sie anzuhalten und behaupten, Sie hätten jemanden verletzt oder einen Schaden verursacht. Man wird Ihnen vorschlagen, die Sache an Ort und Stelle zu regeln gegen Zahlung von ein paar hundert Euro. Falls Sie sagen, dass Sie nicht soviel Geld dabei haben, wird man Ihnen vorschlagen, Sie zu einem Geldautomaten (Bancomat) zu begleiten.

In solchen Fällen sollten Sie Ihrem Gegenüber mitteilen, dass Sie die Polizei oder die Carabinieri anrufen werden. Sie sollten das Telefon zücken und die Nummer 112 wählen. In der Regel verschwindet der Spuk dann genau so schnell wie er aufgetaucht ist. Wenn Ihr Gegner noch nicht verschwunden sein sollte, müssen Sie der Polizei sagen, wo Sie sich befinden und dass Sie Hilfe benötigen.

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