In Rom dreht sich alles um gutes Essen. Es gibt es eine Fülle an kulinarischen Köstlichkeiten, die Sie unbedingt probieren sollten.
Die Römer sind beim Essen konservativ und lieben keine Experimente. Die traditionelle römische Küche ist sehr beliebt. Die Gastronomieszene in Rom baut auf Tradition, entwickelt sich aber auch kontinuierlich weiter und wird von den Einflüssen anderer Länder im Mittelmeerraum befruchtet.
Zu Essen gibt es in Rom zu jeder Tageszeit. Wenn es schnell gehen soll, geht man in eine Bar, in einen Supermarkt oder zu einem Straßenverkauf. Für ein gemütliches Mittag- oder Abendessen bietet Rom das ganze Spektrum von der einfachen Trattoria bis zum Spitzenrestaurant.
Lesen Sie die Restauranttipps der Deutschen Römerin.
Hier finden Sie Empfehlungen von Antipasti bis Eiscreme und Informationen über die Regeln in Restaurants in Rom.
Wie essen die Römer?
Die Römer nehmen zum Frühstück zumeist nur einen Espresso und ein Hörnchen – caffè e cornetto – an der Bar im Stehen für rund 1,50€, vielleicht auch einen Cappuccino. Zu Mittag gehen viele ins Schnellrestaurant oder zu einem Pizzaofen (pizza al taglio) und danach gibt es wieder caffè. Die Touristen erkennt man daran, dass sie auch am Nachmittag noch Cappuccino trinken. Am Abend gibt es dann ein ausgiebiges mehrgängiges Essen.
Wenn zu Hause gekocht wird, kann es durchaus auch mittags und abends Nudeln geben.
Street Food
Street food ist eine sehr preisgünstige und zeitsparende Alternative zum Restaurantbesuch.
Paninoteche
In Rom findet man ein umfangreiches Angebot belegter Brote – Panini – in einer Paninoteca. Die Brote werden in allen erdenklichen Variationen angeboten: verschiedene Fleischsorten, Fleischbällchen und Saußen, Zutaten der römischen Küche und Salate. Sehr bekannt ist Mordi e Vai im Markt des Testaccio.
Pizza al taglio
Die Pizza vom Blech ist einer der Klassiker für eine Mahlzeit zwischendurch oder als Ersatz eines Abendessens. Wichtig ist, dass die Pizza im Betrieb zubereitet wird und nicht aus dem Kühlschrank aufgewärmt wird. Auch viele Supermärkte haben inzwischen eigene Öfen und bieten frische Pizza an. Lesen Sie Pizza Street Food in Rom
Frittiertes
Viele Läden bieten auch Frittiertes an. Zumeist sind es Supplì – frittierte Reisbällchen in verschiedenen Varianten. Normale Supplì enthalten Tomatenreis mit Mozzarella, daneben findet man Varianten wie Cacio e Pepe, Carbonara und Amatriciana. Arancini – die sizilianische Variante – sind kegelförmige frittierte Reisbällchen mit Füllung.
Oft gibt es auch Olive Ascolane, frittierte Oliven mit Fleischfüllung, Fiori di Zucca, frittierte Zucchiniblüten, frittiertes Gemüse, Kartoffelkroketten und frittierte Mozzarella.
Hamburger
Um Hamburger hat sich in Rom in den letzten Jahren ein richtiger Kult entwickelt. Viele Hamburgerläden bieten Kreationen an, die dem Turmbau zu Babel gleichen. Sehr empfehlenswert ist Donts in Trastevere in der via di San Cosimato 4. Gleich daneben befindet sich übrigens Otaleg, eine der besten Eisdielen in Rom.
Fisch Streetfood
Einige Fischläden – Pescherie – bieten Zubereitungen zum Mitnehmen wie rohen oder frittierten Fisch. Im Zentrum wäre zum Beispiel Attanasio in Piazza del Paradiso, Dienstag – Samstag bis 15 Uhr geöffnet. Sehr gepflegt ist auch die Pescheria Agraja bei der Metrostation Subaugusta in der Via Quintilio Varo 92, Dienstag – Samstag bis 22:30.
In Ostia Lido gibt es leckeren frittierten Fisch und einen guten Hauswein vom Fass bei Pesce Fritto e Baccalà in der Via Rutilio Namaziano 4/a, kurz vor dem Pontile.
Döner Kebab
An vielen Knotenpunkten der Stadt findet man auch Döner-Läden. Der im Fladenbrot gerollte Döner ist preisgünstig und ersetzt eine komplette Mahlzeit.
Römische Küche
Die römische Küche ist eine einfache und eher schwere Küche. „Cucina alla Romana“ findet man in vielen einfachen Lokalen, die als „Trattoria“ oder „Osteria“ gekennzeichnet sind. Sie bieten je nach Jahreszeit als Vorspeise zum Beispiel eingelegte Artischocken „Carciofi alla Romana“ oder frittierte Artischocken „Carciofi alla Giudia“, frittierte Zucchiniblüten „Fiori di zucca“, frittierte Reisbällchen mit Käse- und Fleischfüllung „supplì“ oder eine Art Zichoriensalat mit Sardellen „Puntarelle“. Bei den Nudeln findet man Cacio e Pepe, Amatriciana, Gricia, Carbonara und manchmal auch die Pajata, mit den besonders zarten Kutteln des Milchkalbs. Bei den Hauptgerichten findet man Innereien von Lamm und Geflügel „Coratella“, Kutteln „Trippa“, Bries „Animelle“, Ochsenschwanz in Tomatensauce „Coda alla Vaccinara“ und natürlich den eingelegten Kabeljau „Baccalà“. Wenn Sie mehr über die Traditionen wissen möchten, lesen Sie unsere Übersicht zur römischen Küche.
Viele Lokale mit römischer Küche findet man im Ghetto, in Trastevere und auch im Borgo zwischen Vatikan und Engelsburg.
Frittierter Fisch
Einige Läden bieten auch frittieren Fisch an. Wichtig ist, dass der Fisch frisch frittiert ist und nicht zu lange im Öl war. Insbesondere die Calamari werden sonst gummiartig.
Der Klassiker in Rom ist der frittierte Baccalà – Kabeljau. Er ist aus der römischen Küche nicht wegzudenken und hat die Römer vor einigen Hungersnöten bewahrt. Unser Stammlokal ist das sehr rustikale Dar Filettaro bei der Kirche Santa Barbara zwischen Campo de’ Fiori und Ghetto. Beim Filettaro bekommt man in riesigen Pfannen frittierte Kabeljaufilets Baccalá. Als Vorspeise gibt es Sardellen mit Butter und andere Speisen je nach Saison. Dazu ein gutes Bier oder Hauswein vom Fass.
Frittierten Baccalà findet man in fast allen Restaurants mit römischer Küche, während Fischrestaurants eher Krustentiere und kleine Fische frittieren.
Sizilianische Küche
Sehr beliebt ist die Sizilianische Küche, die durch vielfältige kulturelle und religiöse Einflüsse gekennzeichnet ist, von den Griechen über die Sarazenen und die Normannen bis zu Franzosen und Piemontesern. Neben einer weiten Palette an Vorspeisen und Hauptgerichten findet man hier eine große Auswahl an Süßspeisen mit einer speziellen Ricotta, Marzipan und kandierten Früchten, wie Cannoli oder Cassata.
Sizilianische Restaurants sind nicht sehr weit verbreitet in Rom, während sizilianische Süßspeisen in einer Vielzahl von Konditoreien zu finden sind.
Pizze, Focacce und Pinsa
Pizze, Focacce und Pinsa bestehen aus einem bei großer Hitze gebackenen Hefeteig mit oder ohne Tomatensauce und Mozzarella und verschiedenen weiteren Belägen, eine Art frisch gebackenes belegtes Brot, sozusagen. Die Pizza aus Neapel ist höher, aus einem dickeren Teig gemacht, während die Römische Variante sehr dünn und knusprig ist.
Viele Pizzerien legen Wert auf eine lange Reifezeit des Teigs. Bei der Pizza sind es oft 24 Stunden, bei der Pinsa auch mehr. Die Pinsa wird mit besonders traditionellen Mehlsorten und einem besonders lange gereiften Teig zubereitet. Während die traditionelle Pizza rund aus dem Ofen kommt, wird die Pinsa rechteckig zubereitet.
Fisch
In Rom wird in der Regel Meeresfisch serviert. Süßwasserfisch, insbesondere Forellen, findet man im Inland, zum Beispiel in Tivoli.
In Rom gibt es eine Vielzahl ausgezeichneter Fischrestaurants und seit einiger Zeit gibt es auch Fischhandlungen, die Essen anbieten. Daneben gibt es Lokale, die auf Krustentiere spezialisiert sind „Crostacerie“.
Etwas schwierig ist die Situation bei Austern. Das Angebot an lokalen Austern ist knapp und der Großteil der Austern hat schon eine weite Reise hinter sich.
Eine Herausforderung ist die Zubereitung von rohen Muscheln, Krustentieren und Fisch, die natürlich besonders frisch sein müssen.
Grillfleisch
In vielen Lokalen können Sie Ihr Fleischstück an der Theke selbst aussuchen. Sehr begehrt ist das Fleisch Chianina, eine ursprüngliche Rinderrasse aus der Toskana. Gern gegessen wird auch dänisches Rindfleisch, weil es stärker marmoriert ist, sowie französische und südamerikanische Sorten.
Neben Rindfleisch wird auch Lammfleisch angeboten, Arrosticini sind kleine Spieße, oder Scottadito, gegrillte Lammkoteletts, zumeist wenig Fleisch und viel Knochen.
Auf dem Grill landen auch grobe Fleischwürste, Schweinerippchen und andere Stücke vom Schwein.
Enotheken
Wie es im Brauhaus Speisen zum Bier gibt, findet man in vielen Enotheken zum Wein kleine leckere Spezialitäten.
Besonders erwähnen möchten wir die Antica Enoteca in via della Croce, einer Querstraße der Via del Corso, sowie Cul de Sac in der Piazza di Pasquino, hinter Piazza Navona.
Brauhausatmospäre finden Sie übrigens in der Antica Birreria Peroni in der Via S. Marcello 19, zwischen Trevi Brunnen und Piazza Venezia.
All you can eat
In Rom haben sich seit vielen Jahren preisgünstige chinesische Restaurants etabliert. Viele dieser Lokale haben ihr Angebot augeweitet mit Sushi oder thailändischer Küche und bieten recht preisgünstig Formeln zum Mittag- und zum Abendessen an.
Zu Mittag bieten auch einige italienische Restaurants ein reichhaltiges Buffet aus Antipasti, Vorspeisen und Desserts an. Für den Sonntag wird das Buffet gerne als Brunch beworben, obwohl die typischen Zutaten eines Frühstücks fehlen.
Hinter Piazza Navona in der Via del Teatro Pace 44 gibt es Senza Fondo, das erste all you can eat mit römischer Küche. Sie sollten gleich mehrere Teller bestellen, ansonsten müssen Sie möglicherweise lange warten. Oft wird kritisiert, dass die Speisen nicht ganz den Originalen entsprächen. Aber natürlich können die kleinen Portiönchen nicht immer frisch zubereitet werden.
Trinkgeld
Trinkgeld zu geben ist in Rom keine Pflicht, aber Trinkgeld ist natürlich gerne gesehen. Wenn man mit dem Service zufrieden ist, kann man 1 Euro Trinkgeld pro Person geben, in sehr guten Restaurants mit einem sehr aufmerksamen Service auch 2 Euro. Trinkgeld sollte man immer in bar geben, das Aufrunden des Kreditkartenbelegs ist nicht möglich.
Lieferdienste
In Rom konkurrieren vor allem vier Lieferdienste. Der älteste ist Justeat.it, die anderen sind Deliveroo, Glovo und Ubereats. Nachdem Sie Ihre Adresse eingegeben haben, schlagen Ihnen die Systeme Restaurants in der Umgebung vor, von denen Sie bestellen können. Achten Sie darauf, dass das Restaurant nicht zu weit weg ist, damit das Essen nicht durch die halbe Stadt gefahren wird.