Petersdom Eintritt Öffnungszeiten

Petersdom · Geschichte und Beschreibung der Petersbasilika

Der Petersdom, die Basilika St. Peter, wurde über dem Grab des heiligen Apostels Petrus errichtet. Hier manifestieren sich 2.000 Jahre Geschichte.

Die erste Basilika, die von Kaiser Konstantin errichtet und im Jahr 333 eingeweiht wurde, überdauerte rund 1.200 Jahre. Der neue Petersdom wurde im Jahr 1626 von Papst Urban VIII eingeweiht.

Lesen Sie über die Entstehung des Petersdoms, warum er keinen Kirchturm hat und über weitere Geheimnisse des Baus und des Petersplatzes.

Zahlen und Fakten zum Petersdom

Der Petersdom ist die größte Kirche der Welt. Im Boden des Hauptschiffs sind die Längen zahlreicher anderer Kirchen eingetragen, gemessen von der Apsis.

Grundfläche des Petersdoms: Die Grundfläche der Basilika beträgt 23.000 m². Die begehbare Fläche beträgt 15.160 m², das ist mehr als zwei Fußballfelder.

Höhe des Petersdoms: Die Höhe des Petersdoms mit Kuppel, Laterne und Kreuz beträgt 133,3 m. Hauptschiff und Fassade haben jeweils eine Höhe von rund 45 m.

Länge und Breite des Petersdoms: Der Petersdom ist mit seiner Außenlänge von 218 m und der Innenlänge von 186,36 m die längste Kirche der Welt. Die Breite des Langhauses beträgt 58 m und die Breite am Querschiff beträgt 138 m. Die Breite des Hauptschiffs beträgt 26 m.

Die Fassade der Petersbasilika ist 114,69 m breit und zirka 45,44 m hoch.

Der Portikus, die Vorhalle, hat eine Breite von 71 m, eine Tiefe von 14 m und eine Höhe von 19 m. Vom Portikus gibt es 5 Eingänge zur Kirche.

Der Baldachin über dem Grab des Petrus hat eine Höhe von 28 m.

Maße der Kuppel: Die Kuppel hat an der Basis einen Innendurchmesser von 42,56 m. Er ist etwas kleiner als der der Kuppel des Pantheons mit 43,44 m. Der Außendurchmesser beträgt 49,8 m. Die Kuppel hat eine Höhe von 43,2 m. Auf der Kuppel ruht die Laterne mit einer Höhe von 16,6 m. Das Gewicht der Kuppel wird auf 14.000 t geschätzt (die Kuppel des Pantheons hat 5.000 t).

Die 1. Petersbasilika · Die Basilika von Kaiser Konstantin

Nachdem Kaiser Konstatin den Christen die Religionsfreiheit gewährte, begann Konstantin unter Papst Silvester I eine rege Bautätigkeit in Palästina und in Rom. Die älteste Basilika ist St. Johann im Lateran, aber bald begann auch der Bau der Basilika über dem Grab des Apostels Petrus.

Um die Basilika mit den Maßen 119×63 m und einer Höhe von 37 m zu errichten, wurde das Gräberfeld auf dem Vatikanshügel eingeebnet und zugeschüttet.

Viele frühchristliche und mittelalterliche Kirchen sind nach Osten, zum Orient, ausgerichtet. Die Petersbasilika hingegen ist nach Westen ausgerichtet, mit dem Eingang auf der Ostseite. Es scheint dafür einen einfachen Grund zu geben: Das Gräberfeld auf dem Hügel des Vatikans, auf dem die Basilika errichtet wurde, befand sich außerhalb Roms. Rom lag im Osten auf der anderen Seite des Tibers. Der Eingang zur Basilika war daher der Stadt zugewandt.

Die Basilika hatte Platz für 3-4.000 Personen. Sie bestand aus einem fünfschiffigen Bau mit einem Atrium mit einem vierseitigen Säulengang, dem „Garten des Paradieses“. An der Basilika St. Paul vor den Mauern können Sie gut sehen, wie es damals ausgeschaut haben könnte.

In der Basilika fand die Krönung von Päpsten statt und im Jahr 800 wurde Karl der Große hier zum Kaiser gekrönt. Mit seiner Krönung entstand das heilige römische Reich, das sich im Jahr 1806 auflöste.

Im Jahr 846 wurde die Basilika von den Sarazenen geplündert und Papst Leo IV errichtete daraufhin Schutzmauern, die Leoninischen Mauern. Eine der Mauern ist heute noch zu sehen. Auf ihr verläuft der Passetto vom Vatikan zur Engelsburg.

Petersdom Plan Bernardo Rosellino anno 1450

Die alte Basilika überdauerte 1.200 Jahre. Nach einer Zeit der Vernachlässigung kam es im 15. Jahrhundert zu einem verheerenden Brand. Beim Brand von Notre Dame in Paris am 15. April 2019 konnte man sehen, was für Schäden ein solcher Brand an einer so alten Konstruktion anrichten kann. Man begann, über eine Konsolidierung nachzudenken.

Der Auftrag ging an Bernardo Rosselino. Er sollte das Kirchenschiff mit einem Kreuzgewölbe abdecken und einen Chor errichten. Die Arbeiten begannen im Jahr 1450 unter Papst Nikolaus V und wurden bei seinem Tod im Jahr 1455 unterbrochen.

Die neue Petersbasilika

Baugeschichte

Papst Julius II entschied sich im Jahr 1505 zum Bau einer neuen Basilika. Den Auftrag gewann Donato Bramante mit seiner Idee eines Zentralbaus in Form eines griechischen Kreuzes. Die Arbeiten begannen im Jahr 1506.

Petersdom Projekt Bramante

Die alte Basilika wurde dabei nach und nach abgerissen und durch die neue Konstruktion ersetzt. Die neue Basilika wurde dabei ein Stockwerk über der alten Basilika errichtet und die Grotten des Petersdoms befinden sich heute auf dem Boden der alten Basilika.

Julius starb im Jahr 1513, Bramante im Jahr 1514.

Petersdom Projekt Raffaello

Als Nachfolger von Bramante wurde Raffaello Sanzio zusammen mit anderen Architekten berufen. Raffaello kehrte mit seinem Plan zum Grundriss einer dreischiffigen Basilika zurück.

Nach dem Tod von Raffaello folgte im Jahr 1520 Antonio da Sangallo der Jüngere zusammen mit Balthasar Peruzzi. Im Plan von Antonio sieht man die Kirchtürme, die rechts und links über der Vorhalle errichtet werden sollten.

Die Arbeiten wurden allerdings im Jahr 1527 schon wieder unterbrochen aufgrund der Plünderung Roms durch die Truppen von Karl V, den „Sacco di Roma“.

Petersdom Projekt Antonio Sangallo

1538 ging es weiter unter Papst Paul III. Aber Antonio wusste, dass er das Ende der Arbeiten nicht erleben würde und so baute er ein Holzmodell seiner Pläne. Das Modell befindet sich unter dem Dach des Petersdoms und kann heutzutage leider nicht besichtigt werden.

Petersdom Projekt Michelangelo

Nach dem Tod von Antonio di Sangallo im Jahr 1546 folgte Michelangelo Buonarotti, der damals schon 70 Jahre alt war. Michelangelo kehrte zur Idee des Zentralbaus zurück. In seinen Plänen sieht man die verstärkten Stützpfeiler für die von ihm projektierte Kuppel.

Michelangelo starb im Jahr 1564 und die Kuppel wurde im Jahr 1590 von Giacomo della Porta vollendet.

Tabernakel Santo Stefano Rotondo

In der Kirche Santo Stefano Rotondo auf dem Caelius Hügel steht ein Tabernakel, der dem Modell des von Michelangelo geplanten Zentralbaus nachempfunden ist.

Santo Stefano ist eine Rundkirche aus dem 5. Jahrhundert und ist eine Besichtigung wert.

Papst Clemens VIII beauftragte im Jahr 1603 den Architekten Carlo Maderno mit der Fertigstellung der Basilika. Michelangelos Zentralbau wurde dabei das dreischiffige Langhaus hinzugefügt.

Petersdom Grundriss Maderno

Das entsprach den Grundriss der alten Basilika und der Form des lateinischen Kreuzes. Maderno baute auch die Vorhalle und die Fassade. Die neue Basilika wurde von Papst Urban VIII am 18. November 1626 geweiht.

Turm und Glocken

Petersdom Zeichnung Viviano Codazzi

Als die Fassade fast fertig war, begann Maderno mit der Konstruktion der Glockentürme. Wie sie aussehen sollten, kann man auf einem Gemälde von Viviano Codazzi sehen, das sich im Prado in Madrid befindet.

Der Bau wurde allerdings im Jahr 1622 unterbrochen. Der Anbau für die Türme machte die Fassade breiter.

Bernini begann, die Türme weiterzubauen. Allerdings gab es schwerwiegende Probleme mit den Fundamenten und die Türme mussten wieder abgerissen werden.

Das Glockenhaus befindet sich daher unter der Uhr auf der linken Seite der Fassade. In ihm befinden sich 6 Glocken. Die älteste ist die Campana della Rota aus dem Jahr 1280 mit einem Gewicht von 1.735 kg.

Die zweitälteste ist der Campanoncino aus dem Jahr 1725 mit einem Gewicht von 3.640 kg. Die große Glocke, der Campanone, ist aus dem Jahr 1785 und hat ein Gewicht von 8.950 kg. Die anderen Glocken sind die Glocke der Predigt und die zwei kleinen Glocken rechts und links, die „Ave Maria“ und die „Campanella“.

Vorhalle und Portale

Die Vorhalle betreten Sie durch eines der drei hohen Gittertore. Vom rechten Tor kommen Sie zum Zugang zur Kuppel. Durch das mittlere Tor gehen Sie in den Petersdom.

Petersdom Statue Karl der Große

Auf der rechten Seite der Vorhalle befindet sich ein Eingang zum Apostolischen Palast. Hinter dem Eingang befindet sich ein Reiterstandbild von Kaiser Konstantin und die imposante Scala Regia.

Auf der linken Seite der Vorhalle befindet sich ein Reiterstandbild von Karl dem Großen, der zu Weihnachten des Jahres 800 in der Petersbasilika zum Kaiser gekrönt wurde.

Von der Vorhalle führen fünf Portale in den Petersdom. Die Portale sind von rechts nach links:

Die heilige Pforte

Die Porta Santa: Die Bronzetür wurde im Jahr 1950 hergestellt. Sie wird nur in Jubeljahren geöffnet. Pilger gehen durch die heilige Tür, um den Jubiläumsablass zu erhalten.

Die Porta dei Sacramenti: Die Tür der Sakramente wurde am 12. September 1965 von Papst Paul VI eingeweiht. Durch sie geht man in den normalen Jahren in den Petersdom. Sie zeigt die sieben Sakramente und die Verkündung der Sakramente an die Menschheit.

La porta del bene e del male: Die in den Jahren 1970 bis 1977 erstellte Tür des Guten und des Bösen zeigt auf der linken Seite böse Taten und auf der rechten Seite gute Taten. Durch diese Tür verlässt man den Petersdom.

La Porta della morte: Die Tür des Todes wurde im Jahr 1964 erstellt. Durch diese Tür verlassen die Leichenzüge der Päpste den Petersdom. Sie zeigt oben die Kreuzabnahme von Jesus und die Aufnahme von Maria in den Himmel. In der Mitte sieht man Ähren und Trauben als Symbole der Eucharistie, Brot und Wein. Unten sind Todesszenen abgebildet.

Der Innenraum

Im Petersdom gibt es so viel zu sehen, daß sich eine Führung wirklich lohnt.

Petersdom Hauptschiff

Sobald Sie den Petersdom betreten, erkennen Sie sofort, wie riesig das Gebäude ist. Der Altar über dem Grab des Petrus befindet sich in weiter Ferne. Bis zu den Säulen, die die Kuppel tragen, sind es 90 Meter. Das ist knapp die Hälfte der Gesamtlänge der Petersbasilika von 186,36 m. Das Hauptschiff ist 26 m breit, 45 m hoch und hat eine Fläche von rund 4.500 m².

Petersdom Putten Weihwasserbecken

Entsprechend dimensioniert ist die Innenausstattung der Basilika. Die Engelchen, die die Weihwasserbecken halten, sind fast 2 m hoch. Die Figuren der Ordensgründer in den Nischen sind in der unteren Reihe 4,5 m hoch, in der oberen Reihe 5,5 m.

In den Seitenschiffen befinden sich jeweils drei Kapellen. Gleich rechts neben dem Eingang befindet sich die Kapelle mit Michelangelos Pietà. Daneben ist die Kapelle des Heiligen Sebastian und die Sakramentskapelle, die nur zum Beten betreten werden darf. Fotografieren ist in der Sakramentskapelle verboten.

Im linken Seitenschiff ist die Taufkapelle mit dem riesigen Taufbecken.

Daneben befindet die Kapelle zum Gedenken der Übergabe der dreijährigen Maria in die Obhut der Priester des Tempels von Jerusalem. Die dritte Kapelle ist die Chorkapelle.

Den Kapellen schließt sich der Wandelgang um die vier Pfeiler an, die die Kuppel des Petersdoms tragen. Er umschließt das Zentrum der Basilika, wie es sich Michelangelo vorgestellt hat. Hier befinden sich zahlreiche Monumente und Altäre.

Im linken Seitenschiff, rechts neben der Chorkapelle, befindet sich der Eingang zur Sakristei und Schatz des Petersdoms. Diese Gebäude liegen außerhalb der Basilika. Wenn Sie im Petersdom eine Messe lesen lassen möchten, können Sie sie in der Sakristei bestellen.

Petersdom Cathedra Petri

Das Hauptschiff endet im Westen mit einer Apsis und dem schönen Fenster, das den heiligen Geist darstellt. Darunter befindet sich der monumentale Thron des Petrus aus vergoldeter Bronze, die Cathedra Petri. Laut der Legende wäre es der Stuhl vom Bischof Petrus. Tatsächlich stammen die ältesten Bestandteile des Stuhls aus dem 6. Jahrhundert.

Auch die Arme des Querschiffs enden jeweils in einer Apsis und in ihnen befinden sich mehrere Altäre.

Die Statue des Petrus

Petersdom Petrus Statue

Am rechten Pfeiler vor dem Papstaltar, der die Kuppel trägt, befindet sich eine Bronzestatue des Apostels Petrus. Viele Gläubige berühren seinen Fuß, um ihm ihre Verehrung zu zeigen und an seiner Kraft teilzuhaben.

Der Papstaltar

Der Papstaltar befindet sich über dem Ort, an dem der Apostel Petrus begraben sein soll.

Über dem Altar erhebt sich der von Bernini geschaffen Baldachin aus vergoldeter Bronze, das Ziborium. Er hat eine Höhe von fast 30 Metern. Die Bronze wurde aus den Verkleidungen des Pantheon herausgebrochen.

Das Grab des Petrus

Stellen Sie sich vor, wie Rom im 1. Jahrhundert ausgesehen haben könnte.

Der Hügel des Vatikan lag weit außerhalb der Stadt und war ein Friedhof. Kaiser Hadrian ließ hier später am Tiber sein Mausoleum errichten, die heutige Engelsburg. Links davon hatte Kaiser Nero seine Rennbahn. In der Rennbahn soll der Apostel Petrus nach dem Brand von Rom hingerichtet worden sein und er wäre dann auf dem Hügel des Vatikans beerdigt worden.

Später wurde am Grab eine Kapelle errichtet und Kaiser Konstantin ließ im 4. Jahrhundert die Basilika bauen. Dazu wurde der Hügel planiert und die Gräber wurden eingeebnet. Daher war es bis heute nicht mit Sicherheit möglich, das Grab des Apostels Petrus eindeutig zu identifizieren.

Die Grotten

Die Grotten des Vatikan sind dadurch entstanden, dass die neue Petersbasilika ein Stockwerk über der alten Basilika errichtet wurde. Die Grotten sind daher eine riesige Krypta, eine dreischiffige unterirdische Kirche.

In den Grotten werden sehr viele Messfeiern abgehalten und sie sind dann für das Publikum geschlossen.

Ein Zugang zu den Grotten befindet sich vor dem Papstaltar. Es ist die sogenannte Confessio mit dem Zugang zu den Reliquien unter dem Altar. Die Confessio wird von 99 Ampeln beleuchtet.

Besucher können zu den Grotten durch eine der vier Treppen hinabsteigen an einem der vier Pfeiler, die die Kuppel tragen.

In den Grotten sind viele Päpste begraben. Das Fotografieren ist in den Grotten verboten.

Die Nekropole

Die Nekropole befindet sich unter der Schicht, die Kaiser Konstantin zuplanieren ließ. Erste Ausgrabungen fanden im Jahr 1939 statt und man entdeckte zuerst den ursprünglichen Boden der alten Petersbasilika. Als man weitergrub, fand man umfangreiche und gut erhaltene Grabanlagen.

Sie befinden sich auf einer Tiefe von 5 bis 12 Metern unter dem Petersdom und können nur mit Führung besichtigt werden. Die Führungen sind zumeist für mehrere Wochen im Voraus ausgebucht und es empfiehlt sich, rechtzeitig zu reservieren.

Das Mindestalter für den Besuch der Nekropole beträgt 15 Jahre.

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