Via Giulia Rom

Via Giulia – Die Straße von Papst Julius II

»Treiben lassen«! Rom wartet mit unzähligen Palästen und geheimnisvollen Hinterhöfen auf. Teilweise verwilderte Gassen öffnen sich plötzlich wieder zu wunderschönen Plätzen.

Via Giulia
Via Giulia

500 Jahre Via Giulia 1508 – 2008

Mehr als 500 Jahre sind vergangen und die Via Giulia bleibt eine der faszinierendsten Straßen in der Altstadt.

Piazza Farnese und Palazzo Farnese

Wenn Sie bis zum Campo de‘ Fiori gekommen sind, dem einzigen Platz ohne Kirche, dann marschieren Sie noch weiter.

Palazzo Farnese Loggia Michelangelo Wandmalerei
Die Loggia von Michelangelo mit dem Wappen der Farnese und Blick auf Wand- und Deckengemälde

An der benachbarten eleganten Piazza Farnese halten sich schon weniger Touristen auf, hier können Sie Ihr Käffchen in aller Ruhe genießen, danach brauchen Sie noch Puste. Dado (Würfel) nennt man im Übrigen den gleichnamigen Palazzo Farnese vor Ihnen im Volksmund, der von Michelangelo fertiggestellt wurde. Er stammt aus der Zeit der radikalen Umgestaltung der Stadt während der Renaissance. 1874 wurde dieses hochelegante Gebäude der italienischen Adelsfamilie Farnese an Frankreich verkauft. Obwohl Mussolini es 1936 zurückerwarb, residiert hier weiterhin die französische Botschaft. Der 99-jährige Pachtvertrag wurde mit einem Euro Monatsmiete festgesetzt.

 
Via Giulia Innenhof
Innenhof eines Palasts in Via Giulia

Am Abend können Sie die beleuchteten Wand- und Deckengemälde im 1. Stock bewundern.

Der Maskaronbrunnen – Fontana del Mascherone

Via Giulia Maskaron Brunnen Maskenbrunnen
Maskaronbrunnen

Wir laufen links am Palazzo Farnese vorbei in die Via del Mascherone. Links an der Hausnummer 62 schrieb der romantische Rebell Wilhelm Waiblinger seine römischen Gedichte. Vor uns plätschert nun der barocke Maskenbrunnen in der Via Giulia, nach links geht es am französischen Konsulat vorbei zur Fußgängerbrücke Ponte Sisto, die nach Trastevere führt.

Ein Blick in die Geschichte der Via Giulia

Die Geschichte der Straße beginnt im Jahr 1508 mit dem Plan von Papst Julius II, die Stadt zu erneuern und hier eine Parallelverbindung zum Tiber zu schaffen. Die Straße beginnt an der 1475 von Papst Sixtus IV eingweihten Sixtus-Brücke und endet nach zirka einem Kilometer bei der Kirche San Giovanni dei Fiorentini.

Die Paläste schmücken wappenartige Banner oder Schilder mit Namen und dem Entstehungsjahr. In ihrer großen Zeit war die Via Magistralis eine gut besuchte  Promenadestraβe. Prozessionen und sogar Wettrennen fanden hier statt, wie damals auf dem Corso. Überlieferungen berichten von Rennen im Jahre 1600 mit »nackten Buckligen« während des Karnevals. Ein Spaziergang wird zu einem Ausflug durch die verschiedensten Jahrhunderte und Epochen.